Sonntag, 6. Oktober 2013

Die ersten Tage in Peru

Wie sich das anhört... die ersten Tage. Ja also mir geht es gut hierhinten, für alle die das wissen wollen :D Wahrscheinlich interessiert euch am meisten, wie mein Tagesablauf ist. Mein Wecker steht auf viertel vor 7. (Ich habe mir einen Wecker für den Laptop runtergeladen, seit 2 läuft er und funktioniert sogar (Vorher hat Natali mich immer geweckt)! Dann beginnt um 7:30 meistens die Laudes, an manchen Tagen direkt mit Messe. Danach frühstücken wir und arbeiten gemeinsam im Haus... Es gibt wirklich viel zu tun, weil das Haus ziemlich groß ist. Entweder ist um 12 eine Messe in der Kapelle oder Rosenkranz. Darauf folgt das Mittagessen. Von 14:00 bis 15:00 ist eine persönliche Zeit, dann wird wieder gearbeitet bis zur Vesper, die um ca. 17:30 stattfindet. Danach gibt es wieder eine persönliche Zeit und Essen. Das ist so der grobe Tagesablauf. ABER, jeder Tag ist anders. So habe ich es zumindest bisher wahrgenommen. Denn es gibt jeden Tag andere Aufgaben und zum Beispiel wird freitags immer Shabbat gefeiert. Dem widme ich aber noch einen eigenen Eintrag, jedoch erst wenn ich etwas länger hier bin und mehr davon verstehe. Am Dienstag hatte ich Namenstag, zusammen mit Jakeline, eine Novizin hier. Das war echt schön. Es gab ein Festessen und wir haben getanzt. Hier in Foto von dem toll dekorierten Tisch: 
Weil Jakeline aus Columbien kommt, haben wir zum Beispiel zu Waka waka getanzt.Nach dem Essen gab es für uns beide - für jeden - einen Gabenteller. Bei mir fand ich ein Buch von der kleinen Therese auf spanisch :D :D, ein Capulier (oder so wird das geschrieben) und ein Duschgel. Und dann lag noch eine Karte dabei, die in der Folge jeder unterschrieben hat. Sie steht jetzt auf dem Schränkchen bei mir.

Am Donnerstag war ich mit Jeanette, sie war zu Gast hier und ist glaube ich öfter hier, im Supermercador Tottus. Das Einkaufscenter ist ziemlich westlich eingerichtet, plus Werbung mit Europäern, soweit ich das wahrgenommen habe. Was ich echt schade finde.
Auf dem Weg dahin habe ich ein Stück weit erlebt, wie so die das Verhalten auf der Straße ist. Auf einer gefühlten Hauptstraße, ich weiß nicht, was es genau war, sind, als die Ampel rot war, Leute mit Bauchläden um die Autos herumgelaufen. Auf dem Rückweg sind wir über den Markt hier auf der Straße gelaufen. Überall hört man Rufe wie "iSeñora!" oder Jeanette ist stehengeblieben und hat sich Shampoo gekauft. Ich wäre gerne noch länger über den Markt geschländert, aber wir mussten weiter... 
Am Nachmittag, als ich Spanisch studiert habe, ist aufeinmal Madre Rosa hergekommen und hat mich geholt, weil Leute von Adveniat da waren, die auch Deutsche sind. Wir sind erst :D auf das Kirchendach gestiegen, von dort hat man eine gute Aussicht auf Callao. Seht selbst: 


Und hier die Bilder von der Besichtigungstour:
Dies ist eine Kapelle, bei der inka-typische Bauarten einbezogen wurden, um den Peruanern die Schönheit der eigenen Kultur aufzuzeigen.
Hier ein Schlafsaal, der auch schnell zum Versammlungsraum umfunktioniert werden kann. Einfach die Betten hochklappen, fertig.
Auch hier noch mal kulturelle Muster mit eingearbeitet.


Und ein Bolzplatz :D
Gestern habe ich bei einer Armenspeisung mitgeholfen. Es wurden ca. 100 alte Menschen gespeist. Ich hatte vorher erst ein mulmiges Gefühl, als ich daran dachte, aber es war total toll, da die Leute alle sehr dankbar waren und sich gefreut haben. Wir sind zum Beispiel am Anfang herumgegangen und haben jeden persönlich begrüßt. Es hat etwas länger gedauert, bis das Essen da war, aber alle waren geduldig... Als es dann Essen gab, bekam jeder eine Tüte mit Becher, Besteck und Serviette. Es wurde Saft abgefüllt, dessen Namen ich mir immer noch nicht merken kann, er wird so weit ich verstanden habe, aus einer bestimmten Maissorte gewonnen und schmeckt wirklich sehr lecker. Auf jeden Tisch kam eine Kanne. Danach haben wir Essen auf die Teller portioniert und jedem einen Teller gebracht. Zum Schluss haben auch wir Helfer etwas bekommen und es waren so große Portionen, dass ich es fast nicht aufbekommen habe. Aber sehr lecker! Es gab Reis mit Gemüse dazwischen, dann noch etwas, wo ich nicht weiß, was es war, nur dass es gelb war und Kartoffeln mit drin waren. Ich habe mich zu den Kindern gesetzt. Sie waren total niedlich, weil die mir einfach was erzählt habe und ich vielleicht weniger als die Hälfte verstanden habe... Ich bin einfach immer wieder rumgegangen und habe gefragt, ob sie noch mehr "refresco" (Saft) haben wollen. :D
Für mich war dieser Dienst sehr besonders, weil mir bewusst wurde, in welchem Reichtum ich lebe und wie gut es mir geht. Und ich wünsche mir sowas auch für Deutschland, nicht zuletzt damit man für die Nöte anderer Menschen sensibilsiert wird.

Mir wurde erklärt, dass viele der Leute, die gestern dawaren, aus der Sierra, der Hochebene, kommen, da ihre Kinder hierher gezogen sind und die Eltern nachgeholt haben. Manche von ihnen sprechen nur Qechua und können fast kein spanisch.


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