Donnerstag, 22. August 2013

Teresita

In meinem letzten Gespräch (insgesamt 2) mit meiner "Familie" für ein Jahr (die Gemeinschaft der Seligpreisungen sieht sich als Familie, deswegen nennen sie sich gegenseitig Geschwister) haben wir mein "fecha de llegar", das Datum, an dem ich ankomme, festgelegt. Ich fliege am 26.September, ein Donnerstag, und komme am 27.September in Lima an. Freu!!!!!! Endlich. Ich fliege übrigens mit Condor.

Das ist jetzt in 35 Tagen... Wenn ich an die Zeit denke, muss ich direkt daran denken, dass ich noch so einige Sachen besorgen muss, wie zum Beispiel Sachen für meine Reiseapotheke, meine Kulturtasche muss noch gefüllt werden, zum Skypen in Callao brauche ich noch ein funkionstüchtiges Headset, ne Rebecca? ;) dann noch eine kleine Laptoptasche.
Hm... ich muss mir noch genau überlegen, was ich alles mitnehme: ich darf 23 kg an Freigepäck mitnehmen und 6 kg an Handgepäck, dazu noch eine kleine Handtasche, ein Laptop und einen Regenschirm (aber den brauche ich nicht, Sr. Eva hat mir gesagt, dass es dort nie regnet).

Heute war ich damit beschäftigt, meine Kleidung mit meinen Initialien zu versehen, damit meine Wäsche in Peru nach jedem Waschen wieder in meine Hände gelangt :D

Ich bei meinen Vorbereitungen: einmal beim Geschenkebasteln

und beim Nähen eines Rocks...

Mein Kontakt geht über Sr. Eva, aber beim letzten Gespräch habe ich auch mit Sr. Rosa gesprochen, da sie mich kennenlernen wollte. Sie hat mich direkt Teresita genannt. Ich fand das super sympathisch, vor allem, weil ich bis jetzt noch nie einen vernünftigen Spitznamen hatte. Danke :) Daher auch der Titel dieses Eintrages.

Wenn ich so darüber nachdenke, dass ich in einem Monat fliege, zu meinem ersten längerfristigen Auslandsaufenthalt aufbreche, kommt es mir ein wenig so vor, als würde mich eine Welle von Dingen überrollen, die ich noch erledigen muss. Ich habe Angst, dass ich irgendwas vergesse. Zum Glück gibt es Notizblöcke.

Aber so richtig kann ich es mir noch nicht vorstellen. Ich versuche, die letzte Zeit hier zu genießen, vor allem mit meiner Familie (meine Eltern haben grad Urlaub, meine Schwester ist mit der Schule fertig und wartet auch auf den Beginn ihres Auslandsjahres und mein Bruder hat Ferien). Wir wollen morgen abend etwas schönes unternehmen, auch zur Feier des bestandenen Abiturs, als Abschiedsunternehmen und weil wir alle frei haben.
Wir bauen im Moment das Zimmer von meinem Bruder um. Vor ein paar Tagen hatte er noch ein winziges Zimmer und wir haben es in ein großes verwandelt. Das Zimmer ist mein ehemaliges Kinderzimmer, es heute so zu sehen, weckt Erinnerungen in mir... Ich sehe Kleinteresa einen Mittagsschlaf halten, in einem Kinderbett, dann aufstehen und nach Mama rufen.

Hach, im Moment durchschwirren mich viele Emotionen. Das ist teilweise sehr anstrengend und ich versuche, sie hier auszudrücken. Aber sie lassen sich nicht so richtig in Worte fassen, ich muss noch ein wenig in mich hineinhorchen, um mich besser zu verstehen und zu wissen, wie ich die letzte Zeit hier gestalten soll. Denn im Moment empfinde ich es als einen Schwebezustand, wie zwischen zwei Türen, die eine ist fast zu und die andere öffnet sich gerade.

Eure sehr nachdenkliche Teresa

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